PC Wasserkühlung | Wichtige Infos zum Thema Wakü
Welche Vorteile bietet mir eine Wasserkühlung?
Wasserkühlungen in PCs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Mithilfe des flüssigen Kühlmittels lassen sich nicht nur optisch äußerst ansprechende, sondern auch leise und effiziente PC-Kühlungen realisieren. Auf dieser Seite möchten wir mehr auf das Thema Wasserkühlung eingehen und die Unterschiede zwischen Luftkühlung, AiO Kompakt- und Custom-Wasserkühlung aufzeigen.
Luft- oder Wasserkühlung?
Viele Komponenten eines leistungsstarken PCs werden bei hoher Belastung sehr warm und müssen deshalb gekühlt werden. In den meisten PC-Systemen setzt man eine klassische Luftkühlung ein, d.h. ein oder mehrere Lüfter führen frische Luft den Lamellen des Kühlkörpers zu.
Diese Art der Kühlung funktioniert ganz gut, bringt jedoch folgende Probleme mit sich. Ist die Umgebung wärmer, muss automatisch mehr Abwärme durch den Lüfter abgeführt werden. Dies führt zwangsläufig zu höherer Drehzahl des Lüfters und somit zu einer höheren Geräuschentwicklung.
Wasser hingegen ist ein nahezu ideales Kühlmedium und kann deutlich mehr Wärmeenergie aufnehmen als Luft. Grundsätzlich funktionieren beide Kühlungen jedoch ähnlich, ein Metall Kühler wird an die CPU oder dem Grafikprozessor montiert und nimmt dessen Wärme auf. Um diese Wärme nun loszuwerden, wird sie über Leitungen zu einem Wärmetauscher geleitet und dort mit Luft gekühlt. Bei der Luftkühlung sind das meist Heatpipes und bei der Wasserkühlung sind es mit Wasser gefüllte Schläuche. Die Heatpipes leiten die Wärme zu einem Kühlkörper mit Alu-Lamellen, hier gilt je mehr Heatpipes und mehr Lamellen, desto wirkungsvoller die Luftkühlung. Bei einer Wasserkühlung leitet die erwärmte Kühlflüssigkeit die Wärme durch Schläuche an einen deutlich größeren Radiator, der ebenfalls mit Lamellen versehen ist. Auch dort gilt: Je mehr Lamellen, umso besser die Kühlwirkung. Der Vorteil bei einem Radiator ist, dass dieser deutlich mehr Wärme abführen kann und auch eine Unterstützung durch mehr als einen Lüfter bekommt. Das führt dazu, dass die Umdrehungszahl der Lüfter geringer ausfällt und somit die Geräuschkulisse kleiner ist.
AiO Kompakt- oder Custom-Wasserkühlung?
Die kompakten All-In-One Wasserkühlungen bringen einige Vor- und auch Nachteile mit sich. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören zunächst die Anschaffungskosten, der Einstieg ist bereits für unter 100 Euro möglich. Ein weiterer Pluspunkt ist die einfache Montage, den die kompakten Sets werden bereits vormontiert und befüllt geliefert und gelten grundsätzlich als wartungsfrei. Als Nachteilig gelten, die vergleichsweise kleinen Radiatoren und hiermit zusammenhängend die vergleichsweise lauten Lüfter. Auch die im CPU-Kühler integrierte Mini-Wasserpumpe kann vereinzelt störende Geräusche verursachen. Die meisten AiO Kompakt-Wasserkühlungen sind nur für den Prozessor ausgelegt und lassen sich nicht erweitern.
Eine Ausnahme bietet Alphacool mit der Eisbaer Serie. Diese lässt sich durch einen Schnellverschluss um einen Grafikkartenkühler erweitern, zusätzlich basieren auch die Anschlüsse auf üblichen G1/4“-Gewinden und sind somit erweiterungsfähig.
Eine Custom-Wasserkühlung ist hingegen die Königsklasse der PC-Kühlung, die aufgrund zahlreicher Einzelkomponenten vorab gut konzipiert und geplant werden sollte. Die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos und ermöglichen den Zusammenbau eines einzigartigen High-End-PCs.
Zu den Vorteilen gehören die freie Auswahl aller verbauten Komponenten und die individuelle Optik des gesamten Systems. Gerade deshalb sind Custom-Wasserkühlungen in der Modding Szene so beliebt. Als Nachteilig gelten eigentlich nur der vergleichsweise hohe Preis und die aufwändige Montage.
Mythos Wasserkühlung
Es gibt ein paar Mythen die wir seit Jahren von diversen Kunden hören, die mit dem Thema Wasserkühlung im PC konfrontiert werden.
Mythos #1: Wasserkühlung ist lautlos
Um zu verstehen, was an diesem Glauben falsch ist, muss man sich klar machen, wie eine Wasserkühlung funktioniert. Eine Wasserkühlung benötigt eine Pumpe, die das Wasser bewegt. Diese erzeugt natürlich ein dezentes Geräusch, desweiteren werden trotzdem Lüfter vor dem Radiator benötigt. Besonders bei den günstigen AiO-Komplettsets sind die Lüfter nicht leiser als ein ordentlicher Luftkühler. Bei einer teuren Custom-Wasserkühlung, kann man durch die Wahl eines großen und leistungsfähigen Radiators, durchaus langsam drehende Lüfter verbauen. Also grundsätzlich kann eine Wasserkühlung je nach Preisklasse sehr leise sein, lautlos jedoch nicht.
Mythos #2: Wasserkühlung im PC ist sehr gefährlich
Ja, auch das ist ein Mythos. Die meisten PC Nutzer schrecken beim Thema Wasserkühlung zusammen. Was, wenn das Wasser ausläuft? Halten die Schläuche dicht? Leitet Wasser nicht Elektrizität? Sicherlich gab es schon diverse Fälle, wo bei falscher Montage die Anschlüsse undicht waren. Solche Fehler werden jedoch noch beim ersten Start entdeckt und meistens gleich behoben. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ohne eine äußerliche Einwirkung ein Schlauch reist oder ein Anschluss sich löst. Deshalb sollte das Thema Wasser im PC niemanden abschrecken.
--------------------------------- Unser Fazit ---------------------------------
Eine AiO Kompakt-Wasserkühlung lohnt sich vor allem, wenn
- eine kompakte und effiziente Kühlperformance gewünscht ist
- die Geräuschkulisse zweitrangig ist
- die Kosten und der Installationsaufwand verhältnismäßig gering sein sollen
Eine Custom-Wasserkühlung lohnt sich hingegen, wenn
- extravagante Optik und extreme Kühlperformance gewünscht ist
- eine geringe Geräuschkulisse als wichtig erscheint
- die Kosten und der hohe Installationsaufwand keine Rolle spielen
- bei Selbstmontage, ein handwerkliches Geschick vorhanden ist